Feuerwehr Marsberg

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Marsberg

Marsberg: Große Herausforderungen, neue Aufgaben und Einsatzschwerpunkte – so kann man kurz die Entwicklungsvorhaben umschreiben, vor denen die Feuerwehr gegenwärtig steht, in Marsberg und andernorts. Wehrleitung, Verwaltung und Politik haben deswegen neue Konzepte auf den Weg gebracht und den Weg frei für neue Investitionen gebracht.

Besonders umfangreich fallen Investitionen in neue Einsatzfahrzeuge aus – insgesamt fünf neue Einsatzfahrzeuge wurden im vergangenen Jahr ausgeliefert: So ging ein Löschgruppenfahrzeug für den Katastrophenschutz (LF20KatS) nach Heddinghausen, an den Standorten Bredelar und Giershagen wurde jeweils ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF10) stationiert. Mit diesen Fahrzeugen wurden Löschfahrzeuge ersetzt, die 30 Jahre und mehr in Dienst standen und nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprachen.

Das neue HLF10 der Löschgruppe Giershagen

Ferner wurden für den Standort Beringhausen und für die neu gebildete Rathauswache Mannschafts-Transportfahrzeuge (MTF) beschafft, die allerdings nicht bloß für den Transport von Personal vorgesehen sind: Alle Neufahrzeuge sind eingebunden in verschiedenartige Konzepte, sowohl stadt- als auch kreisweit. Das wird ebenso für die Fahrzeugbeschaffungen der kommenden Jahre gelten; zuletzt wurden die Planungen für ein weiteres HLF10 der Löschgruppe Westheim und eines neuen Einsatzleitwagens (ELW1) für den Löschzug Marsberg auf den Weg gebracht. Künftig sollen mit den Neufahrzeugen besondere Einsatzaufgaben verbunden werden, die stadt- oder kreisweit zum Tragen kommen sollen:

So ist z.B. das Neufahrzeug der Löschgruppe Heddinghausen eingebunden in die ABC-Gefahrenabwehr auf Stadt- und Kreisebene; gemeinsam mit den neuen Fahrzeugen aus Giershagen und Bredelar decken diese Einheiten die technische Hilfeleistung im Südteil des Stadtgebietes ab.

Die Löschgruppen aus Westheim, Essentho, Oesdorf, Meerhof, Obermarsberg, Erlinghausen, Giershagen, Heddinghausen, Canstein und Beringhausen stellen zudem Fahrzeuge und Personal für die zwei neu gebildeten überörtichen Löschzüge bereit, die im ganzen Kreisgebiet bei größeren Einsatzlagen (z.B. Waldbrände wie im vergangenen Jahr) eingesetzt werden können.

Das MTF der neuen Rathauswache dient der Sicherstellung der Hilfsfrist bei Einsätzen in der Kernstadt und wird durch Mitarbeiter des Rathauses besetzt. Beladung und Einsatzzweck sind vorrangig an der zeitnahen Erkundung, Erstversorgung von Verletzten nach Verkehrsunfällen (modernes Brechwerkzeug, Notfallrucksack) sowie der Einleitung der Brandbekämpfung (Pressluftatmer und Handlöschgeräte) ausgelegt. Dank des großen Engagements ehrenamtlicher Feuerwehrkräfte und der kurzfristigen Bereitstellung von finanziellen Mitteln durch die Verwaltung konnte dieses Vorhaben binnen weniger Wochen umgesetzt werden. Sofern sich die Einrichtung einer Rathauswache vollumfänglich bewährt, kann hierdurch möglicherweise ein durch die Aufsichtsbehörden bereits geforderter, dezentraler zweiter Standort mit Großfahrzeug in Marsberg entfallen.

Das MTF der Rathauswache

Die Einheiten Bredelar und Beringhausen übernehmen zukünftig die Sonderaufgabe der überörtlichen Messkomponente im Hochsauerlandkreis. Hierbei werden die Messgeräte für atomare, biologische und chemische Stoffe durch den Kreis beschafft und nach umfangreichen Schulungen durch kommunale Kräfte überörtlich eingesetzt. Verlastet sind diese Geräte auf dem neuen MTF, das den beiden Löschgruppen zugewiesen wurde. Durch dieses besondere Engagement entfällt zukünftig in großen Teilen die kostenintensive Beschaffung durch die Stadt Marsberg, da diese Geräte nun nicht mehr selbst angeschafft werden müssen, da diese auch für die eigenen Aufgaben eingesetzt werden dürfen.

Allein durch diese Neustrukturierung innerhalb der Feuerwehr können die Kosten für das Fahrzeug schnell amortisiert werden.

Das MTF in Bredelar-Beringhausen

Aber nicht nur für Fahrzeuge wurden große Investitionen getätigt. So befinden sich derzeit die Gerätehäuser in Helminghausen und Heddinghausen im Bau, wobei das Gerätehaus in Helminghausen bereits im Frühjahr eingeweiht werden kann. Ein Neubau des Gerätehauses Westheim ist in Planung. Die Neubauten sind notwendig, da die alten Unterkünfte den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen. Besonders die Einsatzstellenhygiene ist in diesem Zusammenhang hervorzuheben: Aufgrund der aktuellen arbeitsrechtlichen Vorgaben und neuer medizinischer Erkenntnisse muss mit verunreinigter Schutzkleidung gewissenhaft umgegangen werden, da die Rückstände des Brandrauchs gesundheitliche Schäden verursachen können. Daher werden künftig die Einsatzkräfte der Feuerwehr diesbezüglich besonders geschult. Dazu wird unter anderem am 19.1.2023 in der Aula des Gymnasiums ein Vortrag der Stiftung „Feuerkrebs“ stattfinden.