Feuerwehr Marsberg

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Marsberg

Canstein: Wasserförderung über lange Wegstrecken – diese Maßnahme kann in verschiedenen Einsatzszenarien erforderlich werden. Sei es bei Waldbränden, Flächenbränden, größeren Kfz-Bränden außerhalb geschlossener Ortschaften, Aussiedlerhöfen oder auch Großbränden innerorts: Das Bereitstellen von ausreichend Löschwasser kann bei derartigen Lagen eine personal- und materialintensive Aufgabe werden.

Im Stadtgebiet Marsberg haben sich dazu mehrere Einheiten zu zwei Wasserförderzügen zusammengeschlossen – allerdings nicht zu verwechseln mit den NRW-weiten Wasserförderzügen mit HFS-Systemen.

Einen solchen Zug bilden die Löschgruppen aus Canstein, Heddinghausen, Leitmar und Erlinghausen. Am 20.6.2023 fand eine erste Übung dieses Zuges statt – unterstützt von der Löschgruppe Udorf, dem Löschzug Marsberg und der Löschgruppe Massenhausen aus der angrenzenden Stadt Bad Arolsen.

Die sieben beteiligten Feuerwehren hatten die Aufgabe, Wasser aus einem offenen Gewässer über eine B-Zwillingsleitung auf einer Strecke von ca. 1,5km zu fördern bei ca. 80m Höhendifferenz. Geplant wurde die Übung von Cansteins Löschgruppenführer Thorsten Kentsch.

Die geplante Lage sah vor, dass Wasser aus einem Löschteich zu entnehmen und damit in 1500m Entfernung einen Wasserwerfer zu betreiben. Die Leitung musste über die L870 von Canstein in Richtung Massenhausen verlegt werden.

Über das LF20KatS wurde das Löschwasser entnommen, die anderen Einheiten hatten die Aufgabe, die ausgehende Doppelleitung bis zur Einsatzstelle hin aufzubauen und Verstärkerkraftspritzen in die Leitung einzubauen. Das Löschwasser wurde über den Dachwerfer des HLF20 vom Löschzug Marsberg abgegeben.

 

Zur Verfügung standen dafür ein LF20KatS, ein GW-L2 mit 1000m B-Schlauch, fünf TSF-W und damit insgesamt sechs Tragkraftspritzen.

Die Wasserentnahme wurde über das LF20KatS der Löschgruppe Heddinghausen vorgenommen, die Einheiten aus Udorf, Leitmar, Canstein, Erlinghausen und Massenhausen übernahmen den Aufbau der Leitung und das Betreiben der Verstärkerkraftspritzen. Ebenfalls im Einsatz war die Drohnenstaffel der Feuerwehr Massenhausen, die die gesamte Einsatzstelle überwachte.

Alle Einheiten konnten die gemeinsam übertragene Aufgabe schnell bewältigen und die recht anspruchsvolle Förderstrecke erfolgreich betreiben.

Die gemeinsame Zusammenarbeit, auch überörtlich über Landesgrenzen hinweg, war eine weitere wesentliche Zielsetzung dieser Übung. Sowohl Übungsleitung als auch der Arolser Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer, der dieser Übung ebenfalls beiwohnte, konnten feststellen, dass dies hervorragen gelungen ist – trotz dieser nicht alltäglichen Konstellation: Dass sieben Einheiten gemeinsam im Einsatz sind, ist zwar ungewöhnlich: Aber gerade die Waldbrände und Unwettereinsätze der letzten Jahre zeigten, dass die Zusammenarbeit in dieser Größenordnung nicht auszuschließen ist.

In einer gemeinsamen Abschlussrunde in Canstein zogen daher alle Beteiligten – über 50 Einsatzkräfte – ein positives Fazit dieser Übung!