Feuerwehr Marsberg

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Marsberg

Marsberg: Es ist eine Investition in Sachen Sicherheit: Sieben Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Marsberg konnten vor Kurzem mit einem Abbiegeassistenzsytem ausgerüstet werden. Und weitere sieben sollen im kommenden Jahr folgen. Damit macht die Feuerwehr einen wichtigen Schritt für die Verkehrssicherheit.

Das LF20 des Löschzugs Marsberg gehört zu den Einsartzfahrzeugen, die bereits mit einem Abbiegeassistenzsystem ausgerüstet wurden. Es ist bei Brandeinsätzen das zuerst ausrückende Fahrzeug des Löschzugs.

Schwere Unfälle bei Abbiegevorgängen, bei denen Fußgänger oder Radfahrer an Kreuzungen schwer verletzt oder gar getötet wurden, haben in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für traurige Nachrichten gesorgt.

Um solchen Unfällen besonders beim Rechtsabbiegen vorzubeugen, wurden so genannte Abbiegeassistenzsysteme entwickelt, die Fahrerinnen und Fahrer durch akustische und optische Warnsignale darauf hinweisen, dass sich im toten Winkel ihres Fahrzeugs eine Person oder ein/e Radfahrer/in aufhält, die beim Rechtsabbiegen übersehen werden könnte. Da die Unfallgefahr durch den Einbau solcher Geräte spürbar sinkt, wird ein solches Vorhaben vom Bund bzw. dem Bundesamt für Güterverkehr besonders gefördert: Mit bis zu 1500 Euro Zuschuss pro Fahrzeug wird die Beschaffung und der Einbau solcher Geräte gefördert, das Programm läuft bis zum 31.12.2024. Hintergrund dieses Förderprogramms sind zahlreiche tragische Unfälle in der jüngsten Vergangenheit durch abbiegende Busse oder LKW. Auch in der näheren Umgebung ereignete sich ein solch tragischer Unfall: In Bad Arolsen (nahe Marsberg) forderte ein solcher Unfall mit einem Schulbus Anfang 2020 ein Menschenleben.

Einsatzfahrten der Feuerwehr stellen in diesem Zusammenhang eine besondere Gefahrensituation im Straßenverkehr dar, für jeden Verkehrsteilnehmer. Da solche Situationen nicht alltäglich sind, ist das Unfallrisiko in solchen Momenten sicherlich höher als üblich. Auch wenn es im Stadtgebiet noch nicht zu Unfällen mit Einsatzfahrzeugen kam – ein solcher ist niemals auszuschließen.

Daher beschloss die Leitung der Feuerwehr Marsberg, in ihre Einsatzfahrzeuge den Einbau solcher Abbiegeassistenten in Angriff zu nehmen. Da nahezu alle Einsatzfahrzeuge mit einer Gesamtmasse von mehr als 3,5t zugelassen sind und für öffentlich-rechtliche Tätigkeiten beschafft wurden, fallen sie unter die vom Bund geförderten Fahrzeugtypen.

Für die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Marsberg wurden Abbiegeassistenten der Firma Wüllhorst vom Typ „WUE ASS-4.0“ beschafft und verbaut. Dieses System wird am Fahrzeug außen vorn an der A-Säule der Beifahrerseite montiert. Es besteht aus einem Radar und einer Kamera. Im Innenraum des Fahrzeugs wird ebenfalls an der A-Säule rechts ein Bildschirm montiert. Dieser bleibt bis zu einer Geschwindigkeit von 30km/h in Betrieb und zeigt dem Fahrer seine vordere rechte Seite, die sich gewöhnlich im toten Winkel befindet.

 

Das Abbiegeassistenzsystem wird vorn an der Beifahrerseite angebracht; an der Drehleiter ist es oberhalb des Blinkers zu erkennen. Es verfügt über einen Radar und eine Kamera.

Erkennt das System einen Fußgänger oder Radfahrer, wird der Fahrer durch eine rote LED-Leuchte und einen akustischen Warnton gewarnt und er kann entsprechend reagieren. Ist der Bildschirm in Betrieb, werden durch die Kamera auch Außengeräusche übertragen. Auch bei Geschwindigkeiten über 30km/h bleibt die optische und akustische Warnung in Betrieb.

Im Innern der Fahrerkabine ist auf dem Bildschirm der "tote Winkel" erkennbar. Erkennt das Gerät einen Fußgänger oder Radfahrer, so erfolgt eine optische Warnung (Rote LED-Leuchte, oben) und eine akustische Warnung.

Angesteuert und aktiviert wird der Abbiegeassistent durch das Betätigen des Blinkers. Auch bei engen Rechtskurven oder dem Einlegen des Rückwärtsganges wird das Gerät aktiviert.

In diesem Jahr konnten bereits sieben Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Marsberg mit einem solchen Abbiegeassistenzsystem ausgerüstet werden: Vier Fahrzeuge des Löschzugs Marsberg (LF20, HLF20, DLK und GW-L2) sowie das HLF20 der Löschgruppe Meerhof, das MLF der Löschgruppe Obermarsberg sowie das TSF-W der Löschgruppe Beringhausen. Im kommenden Jahr sollen weitere Einsatzfahrzeuge folgen, unter anderem die Neufahrzeuge für Bredelar, Giershagen und Heddinghausen.

 

Das MLF aus Obermarsberg gehört ebenfalls zu den Fahrzeugen, die mit dem Abbiegeassistent ausgerüstet wurden. Der Einbau wird finanziell gefördert vom Bundesamt für Güterverkehr. Die Aktion ist momentan befristet bis zum 31.12.2024.