Feuerwehr Marsberg

Freiwillige Feuerwehr der Stadt Marsberg

125 Jahre Feuerwehr in Obermarsberg: Tolles Fest mit vielen Attraktionen

Obermarsberg: Nicht nur eines, sondern gleich zwei Jubiläen konnte die Feuerwehr Obermarsberg am vergangenen Wochenende feiern: Auf 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 50 Jahre Jugendfeuerwehr können die Kameradinnen und Kameraden aus der „Oberstadt“ zurückblicken. Dies wurde am 24. Mai 2025 in Obermarsberg gebührend gefeiert. Mit einem Spiel ohne Grenzen für die Jugendfeuerwehr am Vormittag, einer Katastrophenschutzmeile am Nachmittag und einer „blauen Nacht“ am Abend wurde bis in den frühen Morgen dieses besondere Jubiläum begangen. Zahlreiche Gäste aus nah und fern waren zu der Feier gekommen und verbrachten schöne Stunden in der Oberstadt. Die weiteste Anreise hatten dabei ohne Zweifel die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Schöninghsdorf bei Meppen, die seit fast 50 Jahren eine enge Freundschaft zur Löschgruppe Obermarsberg pflegen.

Das Jubiläum begann mit einem Spiel ohne Grenzen für die Jugendfeuerwehr. Daran nahmen die Jugendgruppen aus Obermarsberg, Bredelar-Beringhausen, Essentho, Meerhof, Westheim, Oesdorf, Erlinghausen und Schöninghsdorf teil. Hier hatten die Jugendlichen zum Teil knifflige Aufgaben zu lösen. Aus dem spannenden Wettbewerb ging die Jugendgruppe aus Erlinhausen als Sieger hervor, gefolgt von den Gruppen aus Bredelar-Beringhausen und Meerhof. Alle Gruppen konnten aus den Händen des Obermarsberger Jugendfeuerwehrwartes Christian Fobbe Urkunden und Präsente entgegen nehmen.

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Die Jugendfeuerwehr feierte ebenfalls Jubiläum

Gegen 15.00 begann die Jubiläumsfeier der Löschgruppe. Dazu trat Löschgruppenführer Niklas Kreft ans Mikrofon. Er begrüßte alle anwesenden Gäste, besonders begrüßte er die Kameradinnen und Kameraden aus Eslohe und Schöninghsdorf. Zu beiden Feuerwehren besteht seit Jahren ein enger, freundschaftlicher Kontakt; insbesondere zur Feuerwehr Schöninghsdorf aus dem Emsland: Seit nunmehr 48 Jahren unterhalten beide eine enge Freundschaft, die einst mit der Beschaffung eines Löschfahrzeugs TLF8/18 ihren Anfang nahm.

Niklas Kreft nutzte seine Rede nicht nur, um auf die beeindruckenden 125 Jahre Feuerwehr zurückzublicken. Vielmehr richtete er den Blick nach vorn: Derzeit verfügt die Löschgruppe über zwei moderne Einsatzfahrzeuge. Mit knapp 100 Mitgliedern in den verschiedenen Abteilungen ist die Löschgruppe Obermarsberg breit aufgestellt. Inzwischen zählt die Löschgruppe Obermarsberg 37 aktive Einsatzkräfte, darunter 5 Frauen, 15 Mitglieder in der Unterstützungsabteilung, 10 in der Ehrenabteilung sowie 22 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr. Hinzu kommen 60 aktive Musiker des Spielmannszuges, der im nächsten Jahr sein 125jähriges Jubiläum feiern wird.

Diese stattliche Anzahl ist auch vonnöten, so Kreft: Hätte die Löschgruppe bei seinem eigenen Eintritt in die Einsatzabteilung im Jahre 2006 gerade einmal 11 Einsätze pro Jahr abgearbeitet, so sind es mittlerweile mehr als fünfmal so viel! Daher sei eine starke Löschgruppe unverzichtbar und auch eine große Anzahl Jugendlicher, die über die Jugendfeuerwehr bereits an die Arbeit in der Einsatzabteilung herangeführt werden.

Zumal die Löschgruppe in naher Zukunft erneut großes vor sich hat: So ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses bereits auf den Weg gebracht, so Kreft. Zum Abschluss seiner Rede dankte er dem Sportverein SV Eresburg Obermarsberg für die Übernahme der Bewirtung und übergab an den Leiter der Feuerwehr, Cyrill Stute.

Dieser lobte das große Engagement der zahlenmäßig größten Löschgruppe im gesamten Stadtgebiet. Er betonte, dass die Löschgruppe Obermarsberg mittlerweile bei Einsätzen in der Kernstadt eingebunden sei und auch stadtweit mehrere Sonderaufgaben wahrnehme, etwa bei der Waldbrandbekämpfung. Stute nutzte die Gelegenheit, allen anwesenden Kameradinnen und Kameraden großen Dank für die geleistete ehrenamtliche Arbeit auszusprechen und bezog dabei auch die Einsatzkräfte der anderen Behörden und Hilfsorganisationen ein, die im Rahmen der Katastrophenschutzmeile vor Ort waren: Es sei für alle Einsatzkräfte wichtig, zusammen zu arbeiten und gemeinsam Hilfe zu leisten, wenn es erforderlich wird: Dazu sei es wichtig zu wissen, was die jeweils andere Organisation leisten kann und welche Einsatzmittel sie zur Verfügung stellt. Gerade in der jüngeren Vergangenheit habe es mehrere gemeinsame Einsätze mit der DLRG, dem DRK, dem THW und einer Rettungshundestaffel gegeben. Stute nutzte die Gelegenheit, Politik und Verwaltung zu danken, dass diese den Neubau des Gerätehauses ermöglicht habe.

Für die örtliche Politik ergriff Ortsbürgermeister Matthias Kloke das Wort, der Grüße des Bürgermeisters und des Stadtrates übermittelte. Er würdigte die Arbeit der Löschgruppe und hob ihren besonderen Stellenwert für die Ortsgemeinschaft in Obermarsberg heraus: Nicht nur im Bereich Brandschutz und Hilfeleistung, auch in der Jugendarbeit und örtlichen Vereinsarbeit seien die Feuerwehr, Jugendfeuerwehr und der Spielmannszug unverzichtbare Leistungsträger. Er stellte fest: „Egal, wer um Hilfe ruft – die Feuerwehr hilft! Seit 125 Jahren! Ihr fragt nicht nach der Uhrzeit, ihr seid einfach da!“ Für ihn sei diese Einstellung ein Ausdruck für Gemeinschaftssinn und gesamtgesellschaftlicher Verantwortung. Dafür sprach er großen Dank und Anerkennung aus. „Wir brauchen euch“, schloss er seine Rede.

Die Kameradinnen und Kameraden aus Schöninghsdorf ließen es sich zum Abschluss der Ansprachen nicht nehmen, der Löschgruppe ein kleines Präsent zu überreichen. Fast 50 Jahre enge Freundschaft und zahlreiche gegenseitige Besuche zu verschiedensten Anlässen – da war es selbstverständlich, auch dieses Jahr mit einer Abordnung aus Feuerwehr und Jugendfeuerwehr das Sauerland zu besuchen.

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Freundschaft seit fast 50 Jahren: Obermarsberg und Schöninghsdorf

Unter großem Beifall konnte zum Abschluss des offiziellen Teils die Katastrophenschutzmeile eröffnet werden, die die Obermarsberger Wehrleute für dieses Fest organisiert hatten. Mehrere Spezialeinheiten der Feuerwehr sowie weitere Einheiten des Katastrophenschutzes stellten ihre Arbeit vor. So konnten sich zahlreiche Besucher informieren über die umfangreiche und vielfältige Arbeit, die von Ehrenamtlichen im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes, des Rettungs- und Sanitätsdienstes sowie der Hilfeleistung und Gefahrenabwehr geleistet wird.

Mit dabei waren verschiedene Einheiten der Feuerwehr Stadt Marsberg, darunter die Drohneneinheit, der Rüstwagen, der Spielmannszug, die Jugendfeuerwehr und die Kinderfeuerwehr. Seitens der Feuerwehr des Hochsauerlandkreises waren der Wasserförderzug, der ABC-Messzug und das Team für Psycho-Soziale Unterstützung (PSU) vertreten. Ferner das Technische Hilfswerk (THW), die Bundespolizei mit Bombenentschärfung, die Bundesrettungshundestaffel aus Holzminden, das Deutsche Rote Kreuz, die DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft) und die Bundeswehr. Ebenfalls vertreten waren die Firmen Novotex Isomat und Watex Schutzbekleidung aus Marsberg sowie der Kranbetrieb Hartinger aus Warburg-Rimbeck.

Aber auch die Jugend- und Kinderfeuerwehr kamen nicht zu kurz und konnten in diesem Rahmen ihre Arbeit mit den Jüngsten vorstellen.

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Eindrücke von der Katastrophenschutzmeile

Mit einer langen und ausgiebigen „blauen Nacht“ wurde dann ab dem frühen Abend bis weit in den Morgen gefeiert, der Weisung des Ortbürgermeisters folgend, mit der dieser seine Rede beendet hatte: „Ihr kommt zu uns wenn es brennt – wir kommen zu euch, wenn ihr feiert!“